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Jeder Arbeitnehmer kann früher oder später krank werden. Egal, ob die nächste Erkältungswelle droht oder eine lange To-Do-Liste für eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung sorgt – ein paar Tage pro Jahr nicht zur Arbeit erscheinen zu können, ist normal. Dieser Aspekt sollte seitens der Unternehmensführung immer einkalkuliert werden.
Im Idealfall dauert es nicht lange, für die betreffenden Mitarbeiter eine Vertretung zu organisieren. Aber was, wenn ein zu hoher Krankenstand dafür sorgt, dass wichtige Aufgaben nicht mehr erledigt werden? Genau das kann sich im unternehmerischen Alltag zu einem echten Problem entwickeln. Auch in der Schweiz stellt ein hoher Krankenstand eine grosse Herausforderung dar. Glücklicherweise gibt es jedoch einige Tipps, die dabei helfen können, effektive Gegenmassnahmen zu treffen. Die folgenden Abschnitte zeigen, dass es definitiv sinnvoll ist, mit einem passenden Konzept den Krankenstand zu senken. Zudem erfahren Sie hier, welche Branchen in der Schweiz besonders stark von diesem Problem betroffen sind.
Krankenstand senken? Die 7 besten Massnahmen
Unternehmen müssen nicht zwangsläufig kapitulieren, wenn sie bemerken, dass sich immer wieder vergleichsweise viele Mitarbeiter krank melden. Im Gegenteil! Es gibt verschiedene Massnahmen, die dabei helfen können, dafür zu sorgen, dass weniger Mitarbeiter ausfallen. Die folgenden Tipps beziehen sich sowohl auf Abwesenheiten infolge von Krankheiten, aber auch auf ein weiteres Problem: den Absentismus. Hierbei handelt es sich um Abwesenheiten aufgrund von Krankschreibungen, die nicht gerechtfertigt sind. In diesem Fall lassen sich die Mitarbeiter krankschreiben, erfreuen sich jedoch bester Gesundheit.
Schaffen Sie einen ergonomischen Arbeitsplatz
Im ersten Schritt gilt es, sicherzustellen, dass sich Ihre Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Moderne Schreibtische (beziehungsweise Arbeitsumgebungen im Allgemeinen) sollten immer ergonomisch gestaltet sein. Das bedeutet, dass sich die Umgebung an die Bedürfnisse des Mitarbeiters anpassen lässt. Typische Beispiele hierfür sind höhenverstellbare Schreibtische und Stühle. Mit ihrer Hilfe lassen sich unter anderem oft Rücken- und Nackenschmerzen gezielt vorbeugen.
Bieten Sie das Gleitzeitmodell an
Wer in Gleitzeit arbeiten darf, profitiert von einer gesteigerten Flexibilität. Genau das wissen unter anderem auch viele Mütter und Väter zu schätzen. Basierend auf besagter Flexibilität ist es möglich, sich die Zeit besser einzuteilen und Job und Familie miteinander zu kombinieren. Hieraus ergibt sich meist eine verbesserte Work-Life-Balance und die Chance, einem Burnout etwas besser vorzubeugen.
Sorgen Sie für individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten
Damit sich Ihre Mitarbeiter im Unternehmen wohlfühlen, braucht es oft eine Kombination aus einem fairen Gehalt und der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Letztere wird oft mit individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten verbunden. Diese helfen einerseits dabei, den eigenen Lebenslauf ein wenig „aufzuhübschen“, kommen jedoch auch dem betreffenden Unternehmen zugute. Eine klassische Win-Win-Situation!
Verteilen Sie die Kompetenzen logisch und fundiert
Wer einem hohen Krankenstand – egal, ob in der Schweiz oder an einem anderen Ort – optimal vorbeugen möchte, sollte lernen, die Kompetenzen seiner Mitarbeiter klar zu verteilen. Einerseits haben diejenigen, die über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen, dann die Chance, sich optimal einzubringen, andererseits wird Überforderungen vorgebeugt. „Ganz nebenbei“ schafft diese Art des Delegierens natürlich auch Freiräume.
Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern – gerade nach längeren Abwesenheiten infolge von Krankheiten
Ihre Mitarbeiter sollten niemals das Gefühl haben, dass sie ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie sich krank melden. Immerhin bringt es wenig, angeschlagen zur Arbeit zu erscheinen, keine 100%ige Leistung bieten zu können und vielleicht sogar die Kollegen anzustecken.
Dennoch sollten Arbeitnehmer auch wissen, dass sich längere Abwesenheiten negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken können und nicht per se hingenommen werden. Daher ist es ratsam, sich anzugewöhnen, auf den Faktor „Kommunikation“ zu setzen. Erkundigen Sie sich zum Beispiel, ob es dem betreffenden Mitarbeiter wieder besser geht und ob Sie als Arbeitgeber etwas dazu beitragen können, dass die Gesundheit der Belegschaft nicht leidet. Vielleicht meldet sich der betreffende Arbeitnehmer immer wieder aufgrund starker Rückenschmerzen krank, denen mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch entgegengewirkt werden könnte? Vielleicht ruft der hohe Geräuschpegel im Grossraumbüro bei ihm Kopfschmerzen hervor, die in einem kleinen, ruhigen Büro erst überhaupt nicht auftreten würden? Oft sind es „Kleinigkeiten“, die die Grundlage für eine bessere Arbeitsumgebung schaffen können.
Setzen Sie ein betriebliches Gesundheitsmanagement ein
Experten aus dem Bereich „Gesundheitsmanagement“ verfügen in der Regel über den Weitblick, den es braucht, um einen Arbeitsplatz noch besser zu gestalten. Sie können auch in Bezug auf weitere Angebote, wie zum Beispiel Betriebssport, Obstteller in der Küche oder Krankenkassen-Aktionen, beraten und somit zeigen, dass sich Beruf und Gesundheit oft besser als gedacht miteinander kombinieren lassen.
Integrieren Sie das Thema „Fehlzeiten“ in Ihre Feedbackgespräche
Egal, ob das Arbeitskonto Ihres Mitarbeiters 0 oder 100 Fehlstunden aufweist: Am besten integrieren Sie das Thema in jedes Feedbackgespräch. Somit zeigen Sie einmal mehr, dass Sie ein Auge auf die Abwesenheiten Ihres Teams werfen. Im Rahmen besagter Gespräche lohnt es sich zudem, Ihren Mitarbeitern aufzuzeigen, wie wichtig ihr regelmässiges Erscheinen ist. Auf diese Weise transportieren Sie eine besondere Art von Wertschätzung und die Botschaft: „Auch du bist für den Unternehmenserfolg relevant!“.
Wie ist es um den Krankenstand in der Schweiz bestellt? Ein Branchenvergleich
Diejenigen, die sich gern mit Statistiken auseinandersetzen, dürften sich zu guter Letzt für die Antwort auf die Frage „In welchen Branchen ist der Krankenstand besonders hoch?“ interessieren.
Hierbei zeigt sich, dass vor allem Berufe aus der Land- und Forstwirtschaft das Ranking anführen. In diesem Bereich melden sich tendenziell die meisten Personen krank.
Darauf folgen:
- Maschinenbediener und Montierer
- Hilfsarbeitskräfte
- Handwerker
- Dienstleistungsberufe beziehungsweise Verkäufer
- Bürokräfte.
Welche Faktoren letztendlich dazu führen, dass vor allem diese Branchen stark von einem hohen Krankenstand betroffen sind, lässt sich nicht verallgemeinernd darstellen. Während das Verletzungsrisiko bei einigen Berufen ohnehin etwas höher ist, können unter anderem auch psychische Probleme und Motivationslosigkeit dazu führen, dass Arbeitnehmer fernbleiben.
Daher ist es als Unternehmensführung umso wichtiger, bestmöglich vorzubeugen – letztendlich auch, um das volle Potenzial seines Betriebes auszuschöpfen.