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Wer sich heutzutage ein wenig eingehender mit den Details der modernen Arbeitswelt auseinandersetzt, stösst oft früher oder später auf den Begriff „Jobsharing“. Aber was genau wird hier eigentlich „geteilt“? Und warum entdecken immer mehr Unternehmen die Vorteile, die Jobsharing mit sich bringt?
Fest steht, dass es für die Umsetzung dieses Konzeptes eine klare Strategie braucht, so dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer jederzeit genau wissen, was zu tun ist. Auf diese Weise lassen sich Zwischenfälle rund um Überschneidungen und verpasste Deadlines in der Regel gut vermeiden. Aber was ist Jobsharing eigentlich? Und welche Vor- und Nachteile sind mit dieser Art des Arbeitens und letztendlich auch der Personalführung verbunden? Die folgenden Abschnitte beantworten diese und weitere Fragen und helfen Ihnen letztendlich auch dabei, Jobsharing gegebenenfalls in Ihrem Unternehmen umzusetzen.
Jobsharing: Definition und Bedeutung
Bei Jobsharing handelt es sich um ein spezielles Arbeitszeitmodell, bei dem sich mehrere Mitarbeiter eine Vollzeitstelle teilen. Damit genau das funktioniert, braucht es natürlich verlässliche Absprachen. Fragen, wie zum Beispiel „Wer erledigt was bis wann?“ sind essentiell, um Missverständnissen vorzubeugen. Zudem braucht es – wie in jedem anderen Arbeitsvertrag auch – Vorgaben in Bezug auf weitere Details, wie zum Beispiel die wöchentlich zu leistende Arbeitszeit, den Tätigkeitsbereich usw.
Beim Jobsharing handelt es sich – vereinfacht ausgedrückt – um einen weiteren Beweis dafür, dass die Arbeitswelt im Laufe der Zeit immer flexibler geworden ist. Wer sich heute bei einem Unternehmen bewirbt, erwartet eben nicht mehr „nur“ ein faires Gehalt, sondern auch, dass sich der jeweilige Job mit dem Privatleben vereinbaren lässt und dementsprechend einer überzeugenden Work-Life-Balance nichts im Wege steht.
Die Vor- und Nachteile von Jobsharing für Ihr Unternehmen
Jobsharing bietet Ihrem Unternehmen sowohl Vor- als auch Nachteile. Wer sich dessen bewusst ist, hat die Chance, noch fundierter für sich zu entscheiden, ob es sinnvoll sein könnte, das Konzept zu integrieren. Obwohl die Antwort auf die Frage „Lohnt sich Jobsharing für mich?“ natürlich von vielen Faktoren, unter anderem von der Motivation der Arbeitnehmer, abhängig ist, gibt es einige klassische Vorteile, die hier so gut wie immer eine wichtige Rolle spielen. So profitieren Unternehmen unter anderem von den folgenden Punkten:
- Wer sich die Tätigkeiten, die mit einem Job verbunden sind, mit einem Kollegen teilen kann, kann oft die To-Do’s wählen, die optimal zu den eigenen Vorstellungen passen. Im Idealfall ergänzt sich das Jobsharing-Team. Auf diese Weise entsteht eine entspannte Arbeitsatmosphäre.
- Jobsharing kann dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter in einem Unternehmen wohlfühlen. Dementsprechend können Sie mit den entsprechenden Angeboten einer Fluktuation vorbeugen.
- Wenn sich zwei (oder mehr) Ihrer Mitarbeiter eine Stelle teilen, können Sie als Arbeitgeber Krankheitstagen und anderen Ausfällen etwas entspannter gegenübertreten.
- Jobsharing bietet Ihren Mitgliedern die Chance, voneinander zu lernen. Auf diese Weise werden Probleme individuell bewertet.
- Dadurch, dass ein Mitarbeiter den anderen „kontrolliert“, entstehen tendenziell weniger Fehler.
- Das Stresslevel sinkt oft deutlich. Immerhin findet durch das Jobsharing eine Art von Arbeitsteilung statt.
- Auch Einarbeitungsprozesse können erleichtert werden – zumindest dann, wenn mindestens eine Person vor Ort ist, die sich bereits auskennt.
Parallel dazu ist Jobsharing jedoch mit verschiedenen Nachteilen (oder zumindest Herausforderungen) verbunden. Wenn Sie sich hierüber bewusst sind, haben Sie die Chance, bestmöglich gegenzusteuern.
- Je mehr Personen für Ihr Unternehmen arbeiten, desto höher ist der administrative Aufwand. Immerhin müssen Personalakten angelegt, Lohnabrechnungen erstellt werden usw.
- Sie können nur dann von den Vorteilen von Jobsharing profitieren, wenn Sie darauf achten, dass die Mitarbeiter, die sich eine Stelle teilen, auch wirklich optimal zusammenpassen. Hier geht es nicht zwangsläufig darum, dass sie dasselbe können, sondern vielmehr darum, dass sie sich ergänzen. Daher kann die Suche nach neuen Teammitgliedern durchaus etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Es lohnt sich allerdings, genau hinzuschauen.
- Mehr Mitarbeiter bedeuten höhere Lohnkosten. Daher sollten Sie im Vorfeld genau berechnen, welche Teamgrösse Ihr Budget zulässt.
So setzen Sie es erfolgreich um!
Sie haben sich vorgenommen, Jobsharing in Ihrem Unternehmen umzusetzen und fragen sich, wo und wie Sie anfangen sollten? Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, alles so reibungslos wie möglich umzusetzen.
- Sorgen Sie dafür, dass alle Mitarbeiter aus dem HR-Bereich entsprechend geschult sind und genau wissen, worauf es beim Jobsharing ankommt. Somit stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter bei etwaigen Fragen immer dieselben Auskünfte bekommen.
- Passen Sie Ihre Unternehmensphilosophie an das Jobsharing an. Denn: Jobsharing bedeutet nicht nur Modernität, sondern auch Flexibilität. Bleiben Sie transparent und zeigen Sie Ihren Mitarbeitern zum Beispiel auf, welche Vorteile sich aus dem Jobsharing-Modell ergeben. Ihr Team musste in letzter Zeit immer wieder Überstunden leisten? Genau das dürfte mit den neuen Möglichkeiten der Vergangenheit angehören.
- Setzen Sie auf neue Bewerbungsprozesse. Wer sich auf Jobsharing fokussieren möchte, sollte in Zukunft noch mehr dafür sorgen, dass einzelne Stellenbesetzungen optimal ineinandergreifen. Im Idealfall sollten die betreffenden Mitarbeiter die Chance haben, sich im Vorfeld kennenzulernen, um herauszufinden, ob die Chemie zwischen ihnen stimmt. Beim Jobsharing werden Sie weitaus mehr Hand in Hand arbeiten, als es im klassischen Büroalltag der Fall ist.
- Versuchen Sie, auch Abteilungsleiter vom neuen Konzept zu überzeugen. Obwohl es vielleicht etwas naiv wäre, anzunehmen, dass sich alle für Jobsharing begeistern können, ist es von Vorteil, wenn möglichst viele Mitarbeiter und Manager an einem Strang ziehen.
- Gehen Sie Schritt für Schritt vor. Wer in der Vergangenheit noch nie Berührungspunkte mit Jobsharing hatte, braucht oft etwas Zeit, um die neue Situation einschätzen zu können. Daher ist es sinnvoll, nach und nach umzustellen und die Veränderungen, die Jobsharing mit sich bringt, quasi in Echtzeit zu beobachten. Auf diese Weise sehen Sie schnell, ob Sie lediglich ein paar wenige Stellen zusammenlegen oder Ihr komplettes Personalkonzept umstrukturieren möchten.