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Wer als Unternehmen ein geeignetes Arbeitsumfeld für Menschen mit Behinderung schaffen möchte, sollte einige Details beachten. Obwohl es nicht grundsätzlich schwer sein muss, Inklusion am Arbeitsplatz umzusetzen, gibt es einige Details, die zur Herausforderung werden können.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass es sich lohnt, entsprechend zu investieren. Denn: Eine gelungene Inklusion ist sowohl für Mitarbeiter als auch für Unternehmen mit vielen Vorteilen verbunden. Unter anderem ist es auf ihrer Basis zum Beispiel möglich, die Motivation und die Leistungsbereitschaft der betreffenden Mitarbeiter zu unterstützen.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Bedeutung Inklusion heutzutage hat und welche Vorteile sie bietet. Zudem werden im letzten Abschnitt einige der besten Tipps zusammengetragen, die Ihnen dabei helfen, in Ihrem Unternehmen gegebenenfalls nachzuarbeiten.
Was ist Inklusion?
Vereinfacht ausgedrückt versteht man unter „Inklusion“ den Umstand, dass sich Menschen mit Behinderung nicht an ihre Umgebung anpassen müssen, sondern dass sich die Umgebung an die Menschen anpasst. Genau das spielt heutzutage nicht nur im Freizeitbereich und in Lehreinrichtungen, sondern auch in modernen Unternehmen eine wichtige Rolle.
Hier ist Inklusion mit dem Ziel verbunden, allen Mitarbeitern, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten und möglichen Einschränkungen, den Zugang zu Arbeitsplätzen zu erleichtern und vor Ort für die passende Umgebung zu sorgen. Ziel ist es unter anderem, auf diese Weise eine vielfältige Arbeitswelt zu schaffen, in der niemand benachteiligt wird und jeder Mitarbeiter die Unterstützung erhält, die er braucht, um sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Wer sich ein wenig genauer mit diesem Thema auseinandersetzt, erkennt schnell, dass es hier jedoch um weitaus mehr als um ein barrierefreies Umfeld geht. Inklusion im Job zu leben, bedeutet unter anderem auch, …:
- respektvoll mit Menschen mit Behinderung umzugehen
- sich gegenseitig zu helfen
- empathisch zu sein.
Es gilt, im Hinterkopf zu behalten, dass diejenigen, die unter einer Behinderung leiden, nicht bevorzugt, sondern gleich behandelt werden sollten. Sie sollen dieselben Chancen haben wie Arbeitnehmer ohne Behinderung. Und genau hierfür braucht es manchmal eine Anpassung des Arbeitsumfeldes. Im Idealfall erhalten die Betroffenen die Unterstützung, die nötig ist, damit sie ihr komplettes Potenzial entfalten können.
Die Vorteile von Inklusion für Ihr Unternehmen
Zahlreiche Verantwortliche in Unternehmen, aber auch behinderte Menschen selbst, betonen immer wieder, dass Inklusion im beruflichen Alltag mit vielen Vorteilen verbunden ist. Klar: Wer sich an seiner Arbeitsstätte wohlfühlt, unterstützt wird und von den gleichen Chancen und Möglichkeiten wie alle anderen profitiert, dürfte sich im Idealfall noch ein wenig engagierter einbringen. Und genau dieses Engagement schlägt sich oft unweigerlich auf die Unternehmensergebnisse und die Stimmung innerhalb des Teams nieder.
Wenn Sie sich mit den Vorteilen von Inklusion am Arbeitsplatz auseinandersetzen, fällt zudem auf, dass Unternehmen durchaus in finanzieller Hinsicht profitieren können. Denn: Wer (bezogen auf den Jahresdurchschnitt) mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigt, muss 5 Prozent seiner Arbeitsplätze mit Personen mit Behinderung besetzen und damit die vorgegebene Pflichtquote erfüllen. Alternativ zahlt er die sogenannte Ausgleichsabgabe. Je nach Unternehmensgrösse kann sich aus Letzterer eine deutliche Belastung des Budgets ergeben. Als Grundregel gilt: Wer mehr Menschen mit Behinderung einstellt, profitiert in Bezug auf die Ausgleichsquote von einem besonderen Einsparpotenzial.
„Ganz nebenbei“ steht ausser Frage, dass sich auch unter den so oft begehrten Fachkräften viele Menschen mit Behinderung befinden. Hier wäre es definitiv schade, wenn das vorhandene Potenzial ungenutzt bleiben würde.
Zu guter Letzt kommt es natürlich zudem dem Image eines modernen Unternehmens zugute, wenn dieses dazu bereit ist, die passende Umgebung für Menschen mit Behinderung zu schaffen und die eigene Belegschaft möglichst vielseitig aufzustellen.
Die 5 besten Tipps, um Inklusion am Arbeitsplatz umzusetzen
Die „perfekte Inklusion“ am Arbeitsplatz entsteht in der Regel nicht von Heute auf Morgen. Egal, ob Sie sich schon länger mit diesem Thema auseinandersetzen oder gerade erst damit beginnen, sich mit den nötigen Massnahmen zu beschäftigen: Die folgenden Tipps können dabei helfen, alle Abläufe zu vereinfachen.
Tipp Nr. 1: Auf ausgiebige Sonderbehandlungen verzichten
Hierbei handelt es sich um einen der wichtigsten Tipps überhaupt. Menschen mit Behinderung ist es in der Regel wichtig, gleich behandelt zu werden, aber keine Sonderrolle im Unternehmen einzunehmen. Das, was vielleicht nett gemeint ist, kann im schlimmsten Fall sogar verletzen.
Ein typisches Beispiel: Für einen Rollstuhlfahrer kann es wichtig sein, die Rampe, die zum Haupteingang führt, jeden Morgen in Eigenregie hochzufahren. Ungefragt von hinten an die Griffe des Rollstuhls zu fassen, kann eine Art von Übergriffigkeit darstellen.
Zudem würde es eine falsche Form von Rücksichtnahme darstellen, die individuellen Ziele von Mitarbeitern mit Behinderung niedriger zu stecken. Ob ein Verkäufer zum Beispiel seine Monatsvorgabe erreicht, ist nicht von einer eventuellen Behinderung abhängig.
Tipp Nr. 2: Explizit nachfragen
Manche Menschen mit Behinderung brauchen Hilfe im Alltag, andere nicht. Verzichten Sie darauf, selbst einzuschätzen, wann dies der Fall ist und fragen Sie vor jeder Hilfestellung nach. Somit zeigen Sie, dass Sie Ihr Gegenüber ernst nehmen und nicht bevormunden.
Tipp Nr. 3: Inklusionsansätze immer wieder infrage stellen
Sie setzen bereits seit einiger Zeit in Ihrem Unternehmen auf Inklusion? Dann kann es sein, dass es an der Zeit ist, einige Veränderungen vorzunehmen. Eventuell hat sich die Situation Ihrer Mitarbeiter mit Behinderung verändert? Vielleicht braucht es neue Massnahmen, weil Sie neue Mitarbeiter eingestellt haben? All das gilt es in regelmässigen Checks herauszufinden.
Tipp Nr. 4: Feingefühl leben und Kollegen und Mitarbeiter sensibilisieren
Manche Menschen wissen nicht, wie sie mit Personen, die unter einer Behinderung leiden, umgehen sollen. Oft versuchen sie dann, die Situation mit einem lockeren Spruch zu lösen. Und genau das kann verletzen. Daher ist es umso wichtiger, seine Mitarbeiter zu sensibilisieren.
Tipp Nr. 5: Von Experten beraten lassen
Sie sind sich unsicher, ob die Massnahmen, die Sie bezüglich Inklusion in Ihrem Unternehmen getroffen haben, ausreichen? Mittlerweile gibt es zahlreiche Experten, die sich auf dieses Thema fokussiert haben und die Sie gern beraten.